Und plötzlich schob ich allein einen Kinderwagen. Geladen hatte ich einen einjährigen Sohn und nebendran lief "mein" Hund. Das Baby war nach 3 Minuten vor sich hin murmeln, durch das stetige Schaukeln, eingeschlafen. Es nieselte leicht..."So fühlt sich das also an", dachte ich bei mir. Kind, Hund, andere Stadt, anderes Leben. Verückt...Mutter sein, soo viel Verantwortung. So viel Aufmerksamkeit für ein anderes Wesen. In diesem Falle, sogar für zwei. Der Hund möchte auch raus, betreut werden, gestreichelt werden. Der Hund muss außerdem im Blick behalten werden, auch wenn er noch so lieb ist - es ist am Ende ein Tier und man weiß nie ganz sicher, wie Tiere mit Kleinkindern reagieren. Und das Kind? Braucht ständig zu Essen, muss schlafen, will Liebe, brabbelt und will interpretiert werden, will getröstet sein, braucht Aufmerksamkeit und Achtsamkeit und erzeugt einen gaaaanz anderen Geräuschpegel, als was man gewöhnt ist, wenn man kinderlos ist. Es ist ein 24/7 Job.
Heute habe ich eine meiner ehemaligen Mitbewohnerin und Freundin aus Kölner Zeiten in ihrer neuen Heimat Bremen besucht.
Es war soo schön, sie wieder zu sehen und zu drücken und sich auszutauschen. Leider habe ich sie fast ein ganzes Jahr nicht gesehen...
Zum Glück wohnt sie nun in Bremen, welches von Hamburg mit Glück 1 Stunde und ein bisschen entfernt ist. Von daher sehen wir uns nun hoffentlich wieder öfter.
Durch einen Zufall drehte ich heute allein eine Runde (siehe oben;) ) mit Hund und Kind einmal um den Block. Ein anderes Leben...Ihr Leben. SO anders...Wir sind fast gleich alt. In ihrem Leben geht es unter anderem und sehr übertrieben gesagt, um gemanschte Süßkartoffel und Second Hand Kinderklamotten aus ökologisch wertvollen Stoffen, sowie Baggi- Fitness und ähnlichem. Hingegen in meinem? Tja ... das lest ihr hier...Sicherlich, wenn überall im eigenen Umfeld seit circa 3 Jahren, Freunde und Bekannte Kinder bekommen und heiraten, da macht man sich auch selbst Gedanken. Wie, wo, wann, wieviele? Und überhaupt?!
Eines ist aber sicher, aktuell führe ich ein anderes Leben. Mir ist dennoch klar, dass auch in mir eine Sehnsucht nach Familie schlummert. Interessant ist es jedoch, wie sich das mit meinem Job und meiner Reiselust und ausgeprägtem Freiheitsgefühl unter einen Hut bekommen lassen wird...Aber alles hat seine Zeit. Und heute durfte ich dank meiner Freundin, 20 Minuten Mutterluft schnuppern. Die Hamburger Luft lässt sich allerdings auch sehr gut atmen, in diesem Sinne - auch das hat seine Zeit.
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